Magdeburg

Letzten Sonntag, den 12.02.2012 habe ich mich erneut an einen Slam herangetraut.
Diesmal aber einen musikalischen.

Singer-Songwriter Slam nennt sich das Format und überwältigender Weise konnte ich sogar den ersten Platz belegen.

Eines meiner vorgestellten Lieder wurde dabei gefilmt und ist als Video eingebettet 🙂 Viel Spaß und ich hoffe, es gefällt euch.

Otto gibt Feedback

Seit einem Jahr wohne ich jetzt schon in Magdeburg, der selbst ernannten „Ottostadt„. Inzwischen hatte ich die Möglichkeit, die Stadt etwas besser kennen zu lernen.
Magdeburg selbst genießt nicht den aller besten Ruf. So muss ich ehrlich zugeben, dass meine Vorstellungen anfangs auch nicht die besten waren. Alles, was ich zuvor über Magdeburg gehört hatte, war, dass die Stadt am Ende des zweiten Weltkrieges zerbombt worden war, grau und öde sein solle, wohl irgendwann mal gut im Handball war und vor allem viele Nazis habe. Einzig und allein die Universität sei sehr gut.

Inzwischen ist mein Bild natürlich ein ganz anderes (außer in Bezug auf die Uni, die ist wirklich gut). Magdeburg ist meiner Meinung nach eine tolle Stadt, mit viel Potential, und ich wohne gerne hier. Aber um mein Verhältnis zur Stadt soll es hier gar nicht gehen.

Den Ruf, den eine Stadt von außen hat, ist eine Sache, mir fiel mit der Zeit aber immer mehr auf, dass sehr viele Leute, die sich selbst für ein Leben in Magdeburg entschieden haben, schlecht über diese Stadt denken. So habe ich selbst schon mit Freunden und Bekannten diskutiert, die der festen Überzeugung waren, Magdeburg sei eine schlimme Stadt, an der sich auch nichts ändern würde. Dazu kommt diese Studie der Deutschen Post, welche die Zufriedenheit der Bewohner eines Bundeslandes bzw. Gebietes in Deutschland angibt. Hier erreichte Sachsen-Anhalt einen nicht besonders überzeugenden 16. Platz.

Für mich ergab sich dann also die Frage: Warum sind einige Menschen hier so unzufrieden? Ich habe darauf hin nach Kritik über die Stadt gesucht. In Twitter wurde ich auch relativ schnell fündig, indem ich einfach nur den Hashtag #Magdeburg eingeben musste.

Wie alleine diese beiden Tweets zeigen, äußern sich die Menschen ganz konkret zu Problemen, oder haben gerechtfertigte Fragen, auf die sie in Magdeburg stoßen. Natürlich kann man noch viele weitere Fragen oder Beschwerden entdecken.

Warum kommen diese Nachrichten jedoch nicht bei der Stadt an? Natürlich kann ich verstehen, dass niemand Tag und Nacht in Twitter sitzt und nach solchen Tweets sucht, aber für mich war es schwer vorzustellen, dass niemand den direkten Kontakt zum Beispiel über die Homepage der Stadt suchen würde. Bis ich es selbst probieren wollte.

Ich versuchte auf magdeburg.de ein passendes Formular für Anfragen zu finden, und musste feststellen, dass ich selbst länger suchen musste, bis ich fündig wurde. Dies ist natürlich hinderlich und bildet eine Hürde für alle, die gerne schnell und einfach ihren Beitrag leisten würden.

Also ergab sich für mich die Frage, wie kann man es schaffen, dass Menschen, die aus Magdeburg kommen, oder sich in Magdeburg aufhalten, schnell und einfach Feedback geben können und sich vor allem auch sicher sein können, dass auf ihre Anfragen ragiert wird? Genau hier möchte meine Idee „Otto gibt Feedback“ ansetzen.

Es handelt sich hierbei nur um eine Idee, kein ausgereiftes Konzept, und dieses teilt sich in drei Teile auf, die ich, angelehnt an die „Ottostadt-Kampagne“ angelehnt, so benannt habe:

„Otto nervt“ und „Otto sollte“ bilden hierbei den Bereich, der für das Feedback zuständig wäre. Vorstellbar wäre zum Beispiel eine eigene Webseite, die sehr einfach gestaltet ist und prinzipiell nur ein einziges Formular enthält. Otto „nervt“ oder „sollte“ bilden somit den Anfang des Satzen und werden dann vom Nutzer selbst vervollständigt. So wäre beispielsweise dieser Text denkbar:

Das gleiche gilt auch für „sollte“, wobei hier das Augenmerk natürlich darauf liegt, dass die Menschen konstruktive Vorschläge machen können. Das Formular muss nur noch losgeschickt werden und schon ist man fertig. Vorstellbar wäre jetzt natürlich, dass der Nutzer die Möglichkeit hat, seine E-Mailadresse anzugeben, um eine Reaktion darauf zu erhalten. Was jedoch wichtig ist: Der Nutzer hat ab diesem Moment nichts mehr zu erledigen, sondern konnte schnell und einfach eine Rückmeldung zu einem, für ihn wichtigen Thema geben.

Leider folgt darauf der Teil, der deutlich schwieriger zu planen und realisieren ist. Ein Grundpfeiler dieses Projektes sollte es nämlich sein, dass dieses Feedback auf jeden Fall ankommen und bearbeitet werden muss. Dies erfordert natürlich eine Gruppe von Menschen, die sich mit Themen und Ansprechpartnern der Stadt auskennen und dementsprechend weiterleiten können. So würde zum Beispiel bei oben genanntem Beispiel mit den behindertenungerechten Straßenbahnen eine Anfrage an die Magdeburger Verkehrsbetriebe gesendet werden, die einerseits den MVB wiederum als Feedback nutzen würde, andererseits hoffentlich eine Antwort erzeugt, die dem Fragesteller zurückgesendet werden kann.

Soweit zur Idee des Feedbackbereiches.  Natürlich bleiben hier viele Fragen offen: Wer diese Gruppe bilden, wie sie bezahlt werden sollte oder auch wie eng das mit der Stadtverwaltung selbst verknüpft sein sollte. Auf dem letzten Webmontag in Magdeburg habe ich genau diese Idee auch vorgetragen und danach viel Rückmeldung erhalten, und es freut mich sehr, dass einige Menschen Interesse bekundet haben, mitzuhelfen, und so denke ich, werden sich auch für diese Fragen Antworten finden lassen.

Den letzten Bereich habe ich „Otto persönlich“ genannt. Es geht hierbei um einen Generator, der den Nutzern erlauben soll, ihre eigenen Otto-Sprüche zu generieren. Die Grafiken, die ganz im Stile der Ottokampagne aussehen sollten, die dabei entstehen, sollen dann gespeichert oder auf sozialen Netzwerken, Blogs oder Homepages geteilt werden können. Alles funktioniert dabei nach dem selben Prinzip, wie auch die „Eine Stadt für…“-Kampagne der GRÜNEN Berlin funktioniert hat. Dadurch kann jeder selber zeigen, was Magdeburg für ihn ist, und die Verbreitung der Bilder, mit einer entsprechenden Verlinkung, würde gleichzeitig dafür sorgen, dass „Otto gibt Feedback“ bekannter werden würde.

Das sind also alle drei Bereiche, mit denen es, wie ich hoffe, machbar wäre, das Verhältnis zwischen Einwohnern/Besuchern und Stadt zu verbessern. Ich bin selbst gespannt, ob und wie sich meine Idee weiterentwickeln wird und freue mich natürlich über alle Antworten, Kritiken und Beiträge, die mir dabei helfen könnten.

Wheelmap.org – einfach mitmachen und helfen

wheelmap.org

Heute möchte ich auf ein kleines Projekt aufmerksam machen, von dem ich beim letzten Webmontag in Magdeburg gehört habe, und bei dem jeder von euch einfach mitmachen und helfen kann, ohne große Anstrengungen zu haben.

Dabei geht es um das Projekt „Wheelmap.org“.

Es erklärt sich auf der eigenen Webseite selbst mit:

Wheelmap.org ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Jeder kann ganz leicht Orte finden, eintragen und verändern – wie bei Wikipedia.

Und mehr muss man eigentlich garnicht wissen.

Durch ein einfaches Ampelsystem könnt ihr Orte auf der Karte einstufen, je nachdem wie rollstuhlfreundlich sie sind. Und das Beste: Ihr könnt das ganze schnell und einfach vom iPhone aus machen.

Ich bin sicher, dass auch bald Apps für andere Smartphones hinzukommen, sodass es für jeden einfach und schnell machbar ist, einen Ort einzutragen.

Ihr seht, es ist nicht mit viel Arbeit verbunden, aber ihr könnt damit vielen Menschen, die in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sind helfen.

Einer von ihnen ist Raul Krauthausen, der selbst am Projekt beteiligt ist und des weiteren über Twitter und Blog auf viele Einschränkungen und Probleme im Alltag hinweist, die mir selbst zum Beispiel nicht direkt klar geworden wären.

 Wer sich mehr für seine Beiträge interessiert, dem empfehle ich daher mal auf seinem Twitter-Profil und/oder seinem Blog vorbei zu schauen.

Und zu guter Letzt eben noch mal mein Hauptanliegen:

Holt euch die App ( am besten hier: iTunes Link ) oder setzt euch an den Rechner und besucht wheelmap.org  und fangt an, eure Umgebung zu bewerten, sagt es weiter und helft.

Ich hab mir die App auch schon geladen 🙂