WhatsApp

Der Kampf um die Sicherheit nach WhatsApp

Es war natürlich DIE Nachricht:
Facebook kauft WhatsApp für 19 Milliarden Dollar.

Oder anders gesagt: Unsichere Privatsphäre geht an noch unsicherere Privatsphäre. [edit: das ist natürlich polemisch und so nicht richtig]
Grund genug, sich wieder ein mal nach Alternativen umzusehen,
die dem bekannterweise unsicheren WhatsApp die Stirn bieten könnten.

Schon vor einiger Zeit hatte der Hike Messenger versucht, sich durchzusetzen,
versprach neue Sicherheit, lieferte diese viel zu spät und steht weiter in der Kritik, Kontaktdaten an die eigenen Server zu übertragen.

Momentan scheint der Kampf zwischen Threema und Telegram ausgebrochen zu sein.

Threema kommt aus der Schweiz, kostet 1,79€(iOS) oder 1,60€(Android),
und wird von vielen Seiten hoch gelobt.
Es verspricht eine asymmetrische End-to-End Verschlüsselung (Bitte auf die Links klicken, um zu erfahren, warum das sicher ist 😉 ),
und sieht alles in allem sehr überzeugend aus.
Einziger Haken: Die Entwickler haben ihren Sourcecode (noch) nicht offen gelegt, wodurch sich nicht überprüfen lässt, wie sicher die App tatsächlich ist.

android_threema iphone5_threema

Die kostenlose Alternative heißt Telegram Messenger, wurde von zwei russischen Brüdern, die nebenher noch Gründer des größten russischen sozialen Netzwerks sind, gegründet und erfährt nun einen regelrechten Nutzer-Boom.
Die App bietet zwei Chat-Möglichkeiten an:
Der normale Chat zwischen Nutzern ist Nutzerseitig verschlüsselt und somit auf verschiedenen Geräten nutzbar.
Der sichere Chat nutzt, wie Threema, eine End-to-End Verschlüsselung.
Großer Pluspunkt ist, dass Telegram alle Protokolle und die API offen legt und sogar Nutzer einlädt, diese auf Sicherheit zu überprüfen.
Hinzu kommen einige nette Features, wie eine Chrome-Erweiterung, die das Chatten auch vom Desktop aus ermöglicht.

Screenshot Telegram Screenshot Telegram

Meiner Einschätzung nach hat damit Telegram die Nase leicht vorn, wenn es darum geht, viele Menschen zu einer neuen, sichereren Messenger-App zu bewegen, in vielen Foren und auch Facebook (in FB über Sicherheit diskutieren…jaja 😉 ) wird jedoch hitzig gestritten. Die meisten, die bereits Geld für Threema liegengelassen haben, verteidigen ihren neuen Dienst natürlich etwas vehementer, als die kostenlosen Nutzer von Telegram.

Warten auf Heml.is

„Hemlis means Secret in Swedish“ – mit diesem Satz wird auf der Seite des noch nicht veröffentlichten Messengers Hemlis geworben,
die unter anderem vom Mitgründer von „The Pirate Bay“ entwickelt wird.
Das Projekt wurde schon vor längerer Zeit durch Crowdfunding  beworben, verspricht eine schöne und sichere App …
Jedoch ist noch nicht mal ein Veröffentlichungsjahr bekannt.

hemlis

Interessant ist auch diese Tabelle auf Wikipedia, die die verschiedenen Funktionen und Sicherheitsstufen der Apps auflistet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_mobilen_Instant-Messengern
Hier findet man auch noch einmal weitere Einzelheiten über die Messenger selbst.

Gleich mal auf Facebook teilen…

Ich schätze, dass die Nutzer, die jetzt zuerst wechseln, schon länger einen gewissen Drang verspüren, dass eben nicht mehr alles, was sie privat mit ihren Freunden austauschen wollen, mitgelesen werden kann. Wächst die Anzahl der Nutzer schnell genug, werden auch andere mitziehen.
Privatsphäre ist aber mehr, als nur den Messenger zu wechseln. So lange man weiterhin alles auf Plattformen wie Facebook oder Instagram preisgibt,
ist der Weg für NSA und Co noch frei und ohne Hindernisse.
Aber es ist ja schon ein mal ein Schritt in die richtige Richtung.